Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

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Bergbau-Erlebnispfad Dachsbau

Stockheim Geopfad im Geopark

Schieferland Stockheim und sein „Schwarzes Gold“

 

Steinkohle, das sprichwörtliche Schwarze Gold, verbindet man in erster Linie mit Regionen wie dem Ruhrgebiet oder Schlesien. In Süddeutschland hingegen ist sie einer der seltensten Bodenschätze, der nur in der Region um Stockheim über längere Zeiträume wirtschaftlich abgebaut werden konnte.

Glaubt man der historischen Überlieferung, so ist die Entdeckung der Stockheimer Steinkohle einem Jagdhund zu verdanken. Im Jahre 1756 soll er mit geschwärzter Nase aus einem Dachsbau im Kronacher Stadtwald unter dem Spitzberg gekrochen sein. Im heutigen Ortsteil Büttnerszeche bei Reitsch wurde allerdings schon 1584 der erste Abbau beurkundet. Auch im Gebiet der der bis heute als „Dachsbau“ bekannten Waldabteilung entstanden jedenfalls im 18. und 19. Jahrhundert zahllose Zechen.

Die Steinkohle entwickelte sich in dieser Zeit zum hochqualitativen Ersatz für die mit großem Aufwand hergestellte Holzkohle. Für den Betrieb der immer größer werdenden frühindustriellen Hochöfen und Stahlhütten wurde sie schon bald unverzichtbar. Als bedeutender Wirtschaftsfaktor prägten die Zechen Land und Leute und schufen die Voraussetzung für die Entwicklung des unbedeutenden Dörfchens Stockheim zur heutigen Großgemeinde. Mit der Einstellung der Katharinenzeche im Jahre 1968 fand diese Epoche ihr Ende. Förderturm und Zechengebäude, die bis dahin das Ortsbild bestimmt hatten, wurden sehr schnell abgerissen. Auch die mächtigen Abraumhalden verschwanden zusehends unter neuem Bewuchs.

 

Steinkohle – ein Produkt der Erdgeschichte

Vor mehr als 310 Millionen Jahren, im Karbon-Zeitalter, entstand das Variszische Gebirge, eines der gewaltigsten Hochgebirge der Erdgeschichte. Aber „steter Tropfen höhlt den Stein“ sagt schon der Volksmund, besonders wenn für das Zerstörungswerk geologische Zeiträume zur Verfügung stehen.

Schon etwa 20 Millionen Jahre später, gegen Ende des Oberkarbons, war das Gebirge im Raum des heutigen Frankenwaldes weitgehend eingeebnet. Eine tropische Meeresküste mit Flussdeltas, Küstensümpfen und Lagunen schuf Raum für eine üppige Pflanzenwelt. So konnten abgestorbene und zusammengeschwemmte Farn- und Bärlappwälder gewaltige Mengen von organischem Material als Grundstoff der späteren Kohle hinterlassen. Im nachfolgenden Unterperm wurde das absinkende Meeresbecken schnell vom Abtragungsschutt des schwindenden Gebirges aufgefüllt. Die Sedimente des „Rotliegenden“, Tone, Sandsteine und charakteristische Konglomerate, überdeckten die abgestorbenen Wälder und schützten sie so vor Zerstörung. Im Laufe der Jahrmillionen überdeckten mehr als 1.500 m Sedimente der Perm-, Trias-, Jura- und Kreidezeit die Kohleflöze.

Durch die gewaltige Auflast konnte das höchste Stadium der Inkohlung, die Bildung von Steinkohle, erreicht werden.

 

Bergbaugeschichte erleben im „Dachsbau“

Das Stockheimer Bergbaurevier war in jeder Hinsicht zu klein, um sich zu einem zweiten Ruhrgebiet zu entwickeln. So blieb auch die Landschaft von der Zerstörung durch Großzechen und Industrieanlagen verschont und der Charme vergangener Jahrhunderte ist bis heute zu spüren. Übertage anstehende Kohleflöze, von Suchgräben zerfurchte Waldhänge und die Krater von unzähligen unvermittelt in der Landschaft auftauchenden Schachtpingen prägen das heutige Bild des „Dachsbaus“.

Wertvolle Zeugnisse der Industriearchäologie, wie die Überreste eines Wohnhauses des bedeutenden Zechenbesitzers Winkler (um 1790) und ein historischer Brunnen aus der gleichen Zeit, wurden bei der Planung des Erlebnispfades wiederentdeckt. Weitere Attraktionen sind die Reste einer aufwendig gepflasterten Steinkohlen-Chaussee des 19. Jahrhunderts und eine an authentischer Stelle über einer Schachtpinge wieder errichtete Handhaspel.

Der Bergbau-Erlebnispfad „Dachsbau“ erläutert die lebhafte Geschichte der Stockheimer Steinkohle anhand einer Übersichtstafel und sechs Objekttafeln zu ausgesuchten Themenpunkten.

Geführte Wanderungen bietet der Bergbau-Förderverein Stockheim/Neuhaus nach Vereinbarung an: Herr Förtsch, Tel. 09265 91078 Herr Scheler, Tel. 09265 1750 oder unter http://www.fv-bergbau.de

 

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